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REVIVED

By Christian Schilling

Carl wird mit einer Schnur an seinem Rücken geboren, an der man ihn wie eine Spieluhr aufziehen muss, damit er leben kann. Als junger Soldat kommt er in einem reißenden Fluss zu sich. Sein Kamerad und langjähriger Freund Henry treibt leblos im Wasser. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, während ihm Erinnerungsfetzen seiner Kindheit durch den Kopf schießen.

Freundschaft

Der Diplomfilm im Bereich Werbung ist bei Weitem keine klassische Commerical-Produktion, sondern geht maßstäblich größer und inhaltlich tiefer. Mit einer Laufzeit von fast fünf Minuten und einer stattlichen Anzahl von bis zu 60 Statisten on Set hat das Projekt eher Spielfilm-Charakter. Trotzdem sind die Bilder sehr nah an den Figuren gewählt, so groß der Handlungsrahmen auch erscheinen mag. Das historische Setting, inspiriert vom zweiten Weltkrieg und ländlicher Idylle mitteldeutscher Fachwerkdörfer, tritt zugunsten der Charakterentwicklung subtil zurück und schafft den Raum für eine im Kern dramatische und zutiefst menschliche Geschichte über die freundschaftliche Verbindung zweier junger Männer.

(K)eine dörfliche idylle

Über den lyrischen Bildern liegt durchweg eine bleierne Schwere, selbst die Rückblenden zu Carls Vergangenheit sind emotional belastet – als Kind mit Behinderung ist er auf die Hilfe und Fürsorge seiner Mutter und seinem besten Freund Henry angewiesen, muss sich mit Ausgrenzung und den üblichen Sorgen eines Heranwachsenden auseinandersetzen. Die Farbwelt ist erdverbunden, dunkel und unaufgeregt gewählt, wenige Blautöne kontrastieren zum Ochsenblut-Rot der Fachwerkbauten und dem patinierten Holz der Stallungen. Wir haben bei der Belebung des dörflichen Kontexts darauf geachtet, möglichst authentische Tätigkeiten für unsere Statisten zu finden: eine Ausgabestelle für Kohle, Wäscherei, Apfelernte, Flachs-Spinnerei und aufbrechende Kriegsflüchtlinge – aber ohne die Üppigkeit einer romantisch-verklärten, dörflichen Idylle. Wir erzählen Mangel und Entbehrung, um ein realistisches Bild Carls innerer Gefühlswelt zu vermitteln. Auch das militärisch straff durchorganisierte Lazarett ist in einer alten Kelterei-Scheune aus dem 16.Jh. nur improvisiert – der OP-Bereich mit schmutzigen Tüchern abgeteilt, im nächtlichen Dunkel werden die Menschen zu Silhouetten, die entkräftet vom Krieg als Schatten umherwandern.

Crew

Director / Christian Schilling – DOP / Simon Drescher (Village) – David I. Dinçer – Production Company / Filmakademie Baden-Württemberg GmbH – Executive Producers / Christian Arnold, Daniel Kottirsch – Editor / Ernst Lattik – Production Design / Jan Christoph Scheurer – Production Design Assistant / Marlene Mehrlein – Set Dresser / Marie Becher & Nikolas Altmannsberger – Standby Props / Claudia Frankmann – Costume Design / Laura Schäffler – Make-Up Artists, Prosthetic / Paolo Celano & Jeannine Bieri – Production Design Consultant (Pre-Prod.) / Mona Cathleen Otterbach – Music Composers / Alexander Wolf David & Petteri Sainio – Orchestra / Deutsches Filmorchester Babelsberg – Orchestration / Meike Katrin Stein – Sounddesign / Robin Harff & Floyd Fürstenau – Mixing / Robin Harff – Foley Artist / Johanna Roth – Foley Recordist / Max Hartstang – Post Production / Slaughterhouse – Post Producer / Philip Breidthardt – Color Grading / Maximilian Baule – Making-Of / Julian Greenwood

CAST

CARL / Alex Hope – HENRY / Angus Dunican – YOUNG CARL / Oskar Netzel – YOUNG HENRY / Anton Krymskiy – MOTHER CARL / Natascha Kuch – MIDWIFE / Gesine Hannemann – BABY CARL / Anna Maleika