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In Motion

Innere Klangwelten als Lichtskulptur

Der Schöpfungsprozess in allen kreativen Bereichen, insbesondere der Musik, ist durch einen inkonstanten Fluss an Ideen, Irrwegen und unerwarteten Synergien geprägt. Gleichzeitig steht ein Musiker vor der Herausforderung, das technisches Verständnis seiner Instrumente, sowie die emotionale Komponente innerer Klangwelten zu synchronisieren und als Komposition nach außen zu kommunizieren.

LUMINALE Frankfurt 2018

„in motion” ist eine Kooperation mit der Fotografin Natalie Färber und dem Motion Designer Tim Hoh, das die Bewegungsabfolge eines Jazzmusikers beim Musizieren festhält und sichtbar macht. Bewegung, Zeit und Raum sind die prägenden gestalterischen Elemente. Die Musiker werden in einer Langzeitbelichtung fotografiert. Die Formen und Strukturen, die dabei im Bild sichtbar werden, entstehen aus den Bewegungen, d.h. dem körperlichen Ausdruck des Musikers beim Spielen seines Instruments. Das Projekt „in motion” soll mit seinem interdisziplinär übergreifendem Konzept zeigen, dass die Jazz-Musik ihr schweres Image abschütteln und ein neues Publikum ansprechen kann. Hierfür entstand zur Luminale 2018 eine Rauminszenierung mit Bühnenbild in einer alten Produktionshalle im Frankfurter Osten.

Konzept

Die unregelmäßig geometrische Struktur im Inneren wird durch großflächige Projektion der Fotografien, sowie Bewegungsanimationen von außen mit Licht homogen und harmonisch umspült. Fragile Scheiben aus Rechteckprofilen und Hüllflächen aus Gaze erlauben einen Blick ins Innere der Aktionsfläche, die symbolisch für die inneren Klangwelten eines Musikers stehen. Dabei soll es allerdings je nach Intensität, Rhythmus und Geschwindigkeit der Musik zu visuellen Brüchen kommen, so wie auch Jazz von Improvisation und auditiven Brüchen lebt.

Wir verwenden Bühnengaze mit hoher Transluzenz, so dass je nach Ausleuchtung des Inneren der Struktur, die Hülle mal mehr, mal weniger stark präsent ist. Die Installation ist um 30 Grad zum Eingang der Halle gedreht und hält Abstand zu Wänden des Bestands, sodass der Besucher diese rundherum begehen kann. Kubische Fragmente verteilen sich unregelmäßig im Dunstkreis der Installation und laden den Besucher ein, Platz zu nehmen und das Werk als Ganzes und in unterschiedlichen Abständen zu betrachten.

Contrast Trio

Der atmosphärische Soundtrack der Ausstellung wurde mit viel Feingefühl für die Interpretation unterschiedlicher Strömungen im Jazz von den Musikern des Contrast Trios komponiert. Nach unserem gemeinsamen Auftakt auf der Luminale wurde unter der künstlerischen Leitung des „in motion” Teams eine weitere visuelle Umsetzung des Soundtracks zur Ausstellung erarbeitet, die wir zur Spotify Release der dazugehörigen EP mit einem Konzert im Kunstverein Familie Montez zum ersten Mal präsentierten.

Die emotionale Komponente der inneren Klangwelt wird in einem Musikvideo in eine weitere Kunstform übersetzt und synchronisiert sich mit der musikalischen Komposition. Die Harmonie, wie auch die Unruhe, die beide zu gleichen Maßen ein Teil des Schöpfungsprozesses sind, werden durch eine Tanz-Choreografie von Nami Miwa kommuniziert. Die Dreharbeiten mit DOP Georg Gilstein fanden hierzu in der Akademie für interdisziplinäre Prozesse in Offenbach mit der großartigen Unterstützung des Inhabers Lutz Jahnke statt.

musikvideo
Crew

Projektleitung, Fotografie / Natalie Färber – Projektleitung, Production Design / Jan C. Scheurer – Technischer Leiter / Tim Hoh – Choreografie, Tanz / Nami Miwa – Kamera Musikvideo / Georg Gillstein – Kamera Ausstellungsfilm / Gregory Weisert – Location / Halle 414 (Marco Seiboth), AFIP Offenbach (Lutz Jahnke)

Contrast Trio

Piano, Synthesizers / Yuriy Sych – Bass, Sampler /Tim Roth – Drums /Jan Philipp – Saxophone / Leo Huhn 

CLIENT

Luminale Frankfurt